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Fast Food in der Literatur

Fast Food in der Literatur
Photo by Caleb Oquendo on Pexels.com

Es gibt Bücher, die behältst Du Dein Leben lang im Gedächtnis. »Der Krieg der Träume« von Robert Silverberg ist in meinem Leben solch ein Roman. Der Herr der Ringe, die Romane von Frank Herbert und Frank Schätzing gehören auch dazu. »Das Lied von Eis und Feuer« ebenfalls, auch wenn ich mich darüber mittlerweile ärgere, weil der Autor die Reihe nicht zu Ende geschrieben hat, sondern beschloß, es sei lukrativer, sie auf Netflix zu vermarkten.

Diese Romane sind gut geschrieben. Für mich bedeutet das: Sie besitzen ein komplexes Setup mit vielen handelnden Personen und eine vielschichtige Handlung, in deren Verlauf sich die Figuren weiter entwickeln und an ihren Herausforderungen reifen.

Das kann eine schlichte »Heldenreise« sein. Meist geht es aber darüber hinaus. Gut und Böse sind nicht immer klar voneinander abgegrenzt. So ist es ja auch in unserem Leben nicht. Ein Mafiaboß kann gleichzeitig ein liebevoller Familienvater sein; ein harter Cop schreibt in seiner Freizeit vielleicht Liebesgedichte.

Diese Widersprüche machen für mich die Figuren interessant und ich folge ihnen gerne, wenn der Schriftsteller es schafft, sie in meinem Kopf zum Leben zu erwecken. Vielleicht verliebe ich mich sogar in sie und lese auch die folgenden Bände einer Reihe oder andere Romane dieses Schriftstellers.

Du verstehst, was ich sagen will? Ein gut geschriebener Roman befriedigt alle Sinne ebenso wie es ein gutes Essen tut. Selbst wenn Du ihn zu Ende gelesen hast, beschäftigt er Dich weiter und hält – wie eine ausgewogene Mahlzeit – lange vor.

Anna Wagner: Die Schuld des Anton Eschlinger (Cover)
Manchmal muß es eine Stulle zwischendurch auch tun…

Nun essen wir nicht jeden Tag richtig gutes Essen. Manchmal muß es eine Stulle zwischendurch auch tun, ein Schokoriegel, eine Pommes rot-weiß mit Currywurst oder ein Hot Dog in der Mittagspause. All das macht auch satt. Für den Moment.

Schnell kommt aber der Hunger zurück. Der Blutzucker sinkt und der Magen schreit nach mehr. Wenn wir es mit Fast Food übertreiben, schaden wir uns auf längere Zeit selbst. Der Blick auf die Waage und unsere Blutwerte beim Hausarztkontrollbesuch zeigen es uns.

Warum schweife ich ab, fragst Du Dich jetzt? Nun, das tue ich gar nicht, denn es gibt auch in der Literatur Fast Food. Einige Verlage und viele Selbstveröffentlicher haben sich darauf spezialisiert und produzieren endlose Reihen von wahlweise Arzt-, Adels-, Gutsherren- oder Wandlerromanzen oder schreiben in anderen Genres wie Krimi oder Science Fiction. Sie machen gutes Geld damit, denn der Bedarf ist groß. Die Büchlein sind schnell gelesen, aber ebenso schnell wieder vergessen. Der Blutzucker sinkt und Du brauchst mehr davon.

Das ist ein exzellentes Verkaufskonzept. Ich gönne es jeder Person, die damit ihren Lebensunterhalt selbst erwirtschaften kann.

Ich habe viele solcher Serienfolgen gelesen. Am Ende ist zwar der Drang nach mehr davon da, aber gleichzeitig auch eine gewisse Leere im Geist. Mich befriedigt das nicht genug, um da dauerhaft bei der Stange zu bleiben. Sieh Dich in meinen Rezensionen um. Vielleicht siehst Du dann, was ich meine.

Selbst eine Kurzgeschichte kann mich stunden- oder sogar tagelang beschäftigen, wenn sie ein Thema pointiert auf den Punkt bringt und Fragen aufwirft, über die es sich nachzudenken lohnt.

Wenn Du Dich fragst, warum ich über Fast-Food Literatur rede und dann selbst gelegentlich Romance schreibe: Auch ich habe meine Widersprüche und muß mit ihnen leben. Ich finde, es ist überzeugender, über Dinge zu schreiben, die ich selbst ausprobiert habe 😏

Eis XXIX von Mike Gorden (Cover)
Eis XXIX von Mike Gorden (Cover)

Wenn Dich also Romane mit 600 Seiten Länge und mehr als vier handelnden Personen mental nicht überfordern, dann ist vielleicht mein Moíra-Zyklus etwas für Dich. Ich garantiere Dir tage- und wochenlanges Lesevergnügen!

Falls Dich das Thema nach der Lektüre weiter beschäftigt und Du mit jemandem reden mußt: nimm mich! Du möchtest wissen, warum Mike und Maurice noch nicht geheiratet haben? Wer dieser ominöse Werner ist, der durch »Der gefrorene Urknall« geistert oder warum »Eis XXIX« kein Happy-End hat? Frage mich und ich erzähle es Dir!

Oder auch nicht, weil ich vielleicht gerade daran schreibe …

In diesem Sinne: bleib gespannt!

Dein Mike


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